Frau zieht Ehering vom Finger
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Seitensprung

Fremdgehen heute

Das Thema Fremdgehen oder Seitensprung ist in unserer heutigen Gesellschaft allgegenwärtig. Monogamie gilt in der westlichen Welt zwar immer noch als zentrales Standardideal und wird uns als Wert von Klein auf vermittelt, die Realität sieht allerdings meist ganz anders aus und so wächst bspw. die Zahl der Seitensprung Portale im Internet beinahe täglich. Sexpartner zu finden ist dank diverser Portale im Internet heutzutage kein Problem mehr, sofern man sich beim richtigen Portal anmeldet. So haben sich manche Seiten sogar im Speziellen dem Thema Fremdgehen verschrieben und legen dabei auf Diskretion und Anonymität ein besonderes Augenmerk.

Evolutionstechnisch, so scheint es, ist die sexuelle Treue nicht in der DNA des Menschen verankert. Bezieht man sich auf den reinen Wortursprung der Monogamie (vom griechischen Wort Monogamia „Einehe“), ist hiermit schließlich nicht zwangsläufig nur die sexuelle Treue gemeint. Vor diesem Hintergrund wird in der Sozialforschung auch nach verschiedenen Arten der Monogamie unterschieden.

So bezieht sich die soziale Monogamie auf das gemeinsame und exklusive Zusammenleben im Familienverband. Seitensprünge oder sexuelle Bekanntschaften sind hierbei bspw. im Tierreich bei beiden Partnern zu beobachten. Einen Einfluss auf die Beziehung haben diese allerdings nur selten. Die sexuelle Monogamie beschreibt hingegen die Tatsache, seinem Partner auch in sexueller Hinsicht treu zu bleiben, was auch in der westlichen Gesellschaft häufig als Hauptdefinition von Monogamie gemeint ist.

Ausnahme oder unvermeidlich!?

Die Frage, die sich stellt ist, ob Seitensprünge tatsächlich eher die Ausnahme oder wirklich unvermeidlich sind. Schaut man sich bspw. die Welt der prominenten (vermeintlichen) Traumpärchen an, wird man schnell mit der Realität konfrontiert. So können sich auch Schauspieler, Sportler oder sogar Politiker nicht von außerehelichen Abenteuern freisprechen (Beispiele). Dies vermittelt oft den Eindruck, als wäre Fremdgehen in unserer heutigen Gesellschaft tatsächlich keine Ausnahme mehr und hätte im Vergleich zu den Beziehungen unserer Großeltern deutlich zugenommen.

Doch ist dem wirklich so oder ist das Thema nur aufgrund der wachsenden Popularität von Seitensprung Portalen im Internet allgegenwärtiger und hat sich früher mehr im Verborgenen abgespielt? Viele Sozialforscher sind der Meinung, dass das Fremdgehen einfach in der DNA des Menschen evolutionshistorisch verankert liegt.

Mann und Frau liegen auf dem Bett
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Oft liest man von der Theorie, dass der Mann zum eigenen Arterhalt seinen „Samen“ möglichst weitverbreiten müsse. Ist dieser Urinstinkt tatsächlich bis heute im Mann verankert? Wie aber erklären sich dann Seitensprünge bei der Frau?

Zahlen & Fakten - Wer ist das schwächere Geschlecht!?

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Laut Zahlen einer Studie des „Deutschen Ärzteblattes“ sollen bereits 15% aller Frauen und 21% aller Männer schon einmal fremdgegangen sein. Wir gehen davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt. Recherchiert man jedoch weiter, gelangt man zu einer weiteren Studie der University of Denver, bei der herauskommt, dass Partner, die bereits einmal fremdgegangen sind, dreimal so häufig wieder fremdgehen.

Erstaunlicherweise suchen sich Männer hierfür häufig Frauen, die weniger attraktiv sind als ihre Partnerin. Frauen suchen sich hingegen attraktivere Partner für das sexuelle Abenteuer.

Rein zeitlich gesehen steigt das Risiko zum Fremdgehen in einer Partnerschaft ab dem dritten Beziehungsjahr. Überstehen Paare dieses Jahr allerdings, nimmt die Wahrscheinlichkeit ab dem zehnten Jahr statistisch wieder deutlich ab.

Frauen sind insbesondere in der Zeit ihres Eisprungs besonders anfällig für außerpartnerschaftliche Abenteuer. Männer fühlen sich hingegen bspw. oft in der Zeit der Schwangerschaft ihrer Partnerin durch eine deutliche Änderung des partnerschaftlichen Sexlebens für Seitensprünge motiviert. Und es ist kein Gerücht, die Frühlingsgefühle scheint es wirklich zu geben. Besonders bei den ersten Sonnenstrahlen im Mai gehen die Menschen statistisch gesehen am häufigsten fremd.

Wo beginnt das Fremdgehen?

Beginnt das Fremdgehen erst beim körperlichen Kontakt mit einem anderen Partner oder bereits beim „versteckten Schreiben“ von bspw. WhatsApp-Nachrichten, dem Einspeichern von Kontakten unter falschem Namen oder der Anmeldung bei entsprechenden Internet-Portalen und Kontaktbörsen. „Micro Cheating“ oder frei übersetzt „kleines Betrügen“ scheint in Zeiten von Social Media mittlerweile keine Seltenheit mehr zu sein. Die Grenzen sind hierbei fließend.

Manche Beziehungstherapeuten deuten diese Art des Flirtens noch nicht als Fremdgehen. Andere sehen in dieser heimlichen Art der Kommunikation mit Anderen hinter dem Rücken des Partners etwas viel Gefährlicheres, ein Vertrauensbruch.

Mann und Frau haben Sex
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Wohingegen der Seitensprung vornehmlich nur auf ein körperliches Begehren hin abzielt und somit meist „nur“ als „Ausrutscher“ verstanden werden kann, baut eine anhaltende Kommunikation und der Austausch von Nachrichten über einen längeren Zeitraum auch eine emotionale Beziehung zum Gegenüber auf. Dies stellt häufig für Frauen einen noch tiefgreifenderen Vertrauensbruch dar, als ein bloßer One-Night-Stand. Frauen füllen sich dabei auf emotionaler Ebene hintergangen, was von vielen viel schwerer vergeben werden kann, als die Nacht mit einer Fremden..

Warum gehen Männer fremd?

Mann und Frau liegen im Bett
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Neben dem oben beschrieben Trieb und der Lust auf etwas Neues, fehlt vielen Männern in sexueller Hinsicht häufig etwas in ihrer Partnerschaft. Ist dies schlicht ein eingeschlafenes Sexleben, eine unerfüllte Leidenschaft oder ein Fetisch, den der Mann aus Angst sein Gesicht zu verlieren nicht in der Beziehung anzusprechen vermag. Viele Frauen würden sich wundern, worauf der feste Partner im Bett teilweise wohl so wirklich Lust hat. Viele Studien haben gezeigt, dass gerade vermeintlich dominante und autoritär wirkende Männer sich auf sexueller Ebene häufig wünschen, dominiert zu werden. Dies der festen Partnerin mitzuteilen, würde aber meist genau das aus Sicht der Männer zerstören, worauf sie stolz sind und wofür sie von der Partnerin geschätzt werden.

Ferner könnte der Wunsch nach dem sexuellen Kontakt zu einer besonders reifen Frau ebenfalls ein Motiv für einen Seitensprung sein.

Es könnten aber auch noch andere sexuelle Interessen eine Rolle spielen, wie bspw. das Verlangen nach besonders devoten oder übergewichtigen Frauen. Gerade bei älteren Ehepaaren ist häufig auch zu beobachten, dass sich der Mann nach jüngeren Frauen sehnt.

Zusammenfassend geht es hierbei lediglich um das sexuelle Verlangen oder gar das Ausleben einer Fantasie und keinesfalls um den Wunsch tatsächlich eine Beziehung mit einer anderen Person zu führen. Oft sind die Männer im Rahmen ihrer Partnerschaft und dem Zusammenleben auch eigentlich sehr zufrieden. Um diese andere intakte Beziehungsebene somit also nicht zu verletzen, suchen sich Männer häufig ein anderes Ventil zum Ausleben ihrer Phantasien und Sehnsüchte, welches teilweise sogar unbewusst zu einer gesteigerte Zufriedenheit und einer heilsamen Wirkung für die Beziehung führen kann.

Wie ergeben sich Seitensprünge - Wo findet man sie?

Früher war die Arbeit bzw. noch konkreter das Büro einer der häufigsten Orte, an denen sich Seitensprünge oft zufällig ergaben. Meist waren Seitensprünge nicht beabsichtigt oder gar geplant. Wenn man sich das Internet anschaut, macht dies heutzutage einen vollkommenen anderen Eindruck. Aus dem Thema Fremdgehen scheint eine ganze Online-Industrie erwachsen zu sein. Im Netz gibt es zahllose Portale, die sich alle samt dem Thema Fremdgehen und der Vermittlung von Seitensprüngen verschrieben haben. Kaum eines dieser Portale ist umsonst. Auch Portale, die zunächst mit einer kostenlosen Anmeldung locken, kosten meist am Ende für die Nutzung der Premium-Funktionen, die einem das Finden des Partners deutlich vereinfachen. Vor diesem Hintergrund gibt es mittlerweile sogar einige Vergleichsseiten, die die seriösesten Anbieter dieser Portale testen und bewerten. Schaut man sich die Anzahl und Arten dieser Portale an, macht dies auch vollkommen Sinn, da in diesem Bereich auch immer wieder schwarze Schafe auftauchen.

Frau sitzt am Laptop
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Wie funktioniert der Seitensprung aus dem Netz?

Fremdgehen.com
Screenshot

Um zu erklären, wie die Seitensprung Portale im Internet funktionieren, haben wir uns eine Seite aus der oben genannten Bestenliste genauer angeschaut. Die Seite trägt passenderweise den Namen „Fremdgehen.com“ und wird dort als eine der besten klassifiziert.

Das Prinzip bei solchen Seiten ist anscheinend immer das Gleiche. Zunächst werden Geschlecht, Alter und E-Mail-Adresse abgefragt, um in den Mitgliederbereich zu gelangen. Sobald man nach der Bestätigung seiner E-Mail-Adresse und dem Ausfüllen weiterer persönlicher Informationen, hier angelangt ist, werden einem auch schon die ersten weiblichen Mitglieder aus der Umgebung vorgeschlagen. Für meine gewählte (zugegebenermaßen) doch recht kleine Region, sehen wir eine verhältnismäßig große Anzahl weiblicher Profile. Dies deckt sich mit Verweis der Vergleichsseite auf der es heißt „eine der größten aktiven Mitglieder-Datenbanken“.

Schaut man sich nun diese weiblichen Profile an, sieht man auch schnell, für welche sexuellen Vorlieben sie sich interessieren. Leider ist es nur möglich sich die weiblichen Mitglieder genauer anzuschauen, wenn man eine Premiummitgliedschaft abgeschlossen hat. Bis dahin zeigen sich die angezeigten Bilder für kostenlose Nutzer alle verschwommen. Dies ist uns auch auf vielen anderen Seitensprung Seiten aufgefallen. So versprechen viele eine kostenlose Anmeldung. Um das Portal dann aber tatsächlich nutzen zu können, kommt man bei keiner dieser Seite um eine kostenpflichtige Mitgliedschaft herum. Aber lohnt sich so eine Premium-Mitgliedschaft überhaupt? Dieser Frage sind wir von LIEBESARTEN.de auf den Grund gegangen.  

Erfolgschancen bei kostenpflichtiger Mitgliedschaft?

Bei unserer Eigenstudie von Fremdgehen.com fünf ernst gemeinten Kontaktanfragen, auch zwei Nachrichten mit expliziten Angeboten von scheinbar professionellen Damen. Wir waren so frei und haben noch zehn weitere Frauen aus meiner Umgebung angeschrieben und sechs von ihnen antworteten. Mit diesen elf Kontakten (ohne die professionellen Frauen), intensivierten wir dann das Kennenlernen. Mit sieben dieser elf tauschten wir nach ein paar Nachrichten die Handynummern aus und schauten, wie weit es gehen könnte. Tatsächlich hätten wir uns mit sechs, welche teilweise sogar zugaben in einer Beziehung zu sein, noch am selben Tag bzw. in der gleichen Woche zu einem persönlichen Kennenlernen treffen können. Nun mussten wir den Frauen aber reinen Wein einschenken und das Ganze auflösen. Sollten die betroffenen Frauen an dieser Stelle mitlesen, bitten wir nochmals um Vergebung für diese Irreführung.

Mann und Frau zusammen im Bett
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Zusammenfassend können wir also feststellen, dass das Finden von Seitensprüngen dank des Internets und im Speziellen dieser Portale heutzutage mehr als einfach ist. Zudem bestätigt sich, dass offensichtlich nicht nur Männer auf der Suche nach Abenteuern außerhalb der eigenen Beziehung sind. Diese Portale bieten beiden Seiten einen effizienten, wie auch effektiven Weg zur schnellen Kontaktanbahnung. Wo früher neben der Bereitschaft zum Fremdgehen auch der Faktor Zufall eine große Rolle gespielt hat, kann man seinem „Glück“ heute selbst kräftig unter die Arme greifen. Verblüffend wie auch erschreckend zugleich…

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