SM – Wofür stehen denn eigentlich diese beiden Buchstaben nun genau?! Irgendwas mit Fesselspielchen, mit Lack und Leder? Soweit kommen die Meisten, wenn man sie nach der Definition dieser beiden Buchstaben fragt. Das „S“ steht für „Sado“ und das „M“ für „Maso„. „Sado“ steht dabei für Sadismus und „Maso“ für das Gegenstück, Masochismus. Und nun? Das bringt dich wahrscheinlich auch nicht wirklich weiter. Um zu verstehen, was genau damit gemeint ist und wie nun diese Begriffe eigentlich entstanden sind, hier eine kurze Begriffserläuterung:
Die Begriffe Sadismus und Masochismus wurden erstmals 1886 von Richard von Krafft-Ebing in einem wissenschaftlichen Zusammenhang in Psychopathia sexualis verwendet. Er bezieht sich hierbei auf die Werke der Schriftsteller de Sade, dessen Romane pornografische Inhalte mit Gewaltfantasien mischen, und Sacher-Masoch, der in mehreren Werken den Lustgewinn durch Schmerz und Unterwerfung schildert. Angesichts der Legenden um de Sade und seine literarischen Hinterlassenschaften nahm der deutsche Sexualwissenschaftler Richard von Krafft-Ebing 1886 den Namen als Grundbaustein, um in seiner Schrift “Psychopathia sexualis” den Begriff “Sadismus” zu bilden als Gegensatz zum “Masochismus”. Diese Begrifflichkeit wiederum geht auf den Schriftsteller Leopold Ritter von Sacher-Masoch (1836–1895) zurück, der sich noch zu Lebzeiten gegen diese Verwendung seines Namens vergeblich bemühte. Sein Hauptwerk ist der Roman “Venus im Pelz” (1870). Es handelt sich bei beiden Begriffen, wie man bis in die 1990er Jahre annahm, um medizinische Indikationen einer auf sexuelle Störungen zurückgehenden Krankheit, 1913 von Isidor Sadger zusammengesetzt zu “Sado-Masochismus”.
Heutzutage beinhaltet Sadomaso sexuelle Praktiken aus dem Bereich des BDSM – sprich aus dem Bereich Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism und wird dafür verwendet.
Solltest du selbst einmal BDSM betreiben wollen mit einem Partner, so sind im Vorfeld gewisse Dinge zu klären. Bevor eine Dom-Sub-Beziehung eingegangen wird, muss vorab festgelegt werden, welche konkreten Regeln für die Beziehung gelten. Es muss klargestellt werden, ob die Dom-Sub-Beziehung mitsamt Regeln durchgängig („24/7“) oder nur zu sogenannten „Sessions“ besteht.
Letztere Variante ist vor allem unter festen Paaren die üblichere. Außerdem musst du besprechen, ob die Rollen dauerhaft verteilt werden oder beide mal Dom und mal Sub sein wollen. So können die Rollen entweder von Session zu Session oder nach Lust und Laune – auch während einer Session – gewechselt werden.
Der Fokus aller Praktiken sollte dabei auf Euren Vorlieben, Euren Fantasien und Euren Bedürfnissen liegen.
„Schweigen ist Silber, reden ist Gold!“
Eine Dom-Sub-Beziehung kann im Rahmen einer Liebesbeziehung ausgelebt werden, sie kann aber auch losgelöst davon existieren. So oder so ist es von essenzieller Bedeutung, dass sich die Beteiligten, vor allem der Sub, freiwillig an der Beziehung beteiligen.
Ebenso steht Vertrauen im Vordergrund und bildet den Grundstein für eine gut funktionierende Dom-Sub-Beziehung. In der BDSM-Szene gilt daher das Motto „Safe, sane and consensual“ (SSC), was so viel bedeutet wie: „sicher, mit klarem Verstand und in gegenseitigem Einverständnis“.
Gewisse Grenzen auszureizen oder sogar zu überschreiten gehört zum BDSM dazu. Zum gegenseitigen Vertrauen der Partner gehört aber auch, dass der Sub davon ausgehen kann, dass der Dom nichts macht, was wirkliche Schäden verursachen könnte oder beim Sub Unbehagen jenseits des Erwünschten auslöst.
Ebenso muss der Dom sich aber auch sicher sein können, dass der Sub im Zweifelsfall sagt, dass eine kritische Grenze überschritten wurde. Da es durchaus auch Teil des erotischen Rollenspiels sein kann, dass der Sub den Dom um Nachsicht bittet, dieser das aber ignoriert, muss ein Sicherheitswort, oft Safeword genannt und vorab vereinbart werden.
Sobald dieses Safeword im Rollenspiel ausgesprochen wird, muss die Session sofort beendet werden. Andernfalls würde das Vertrauen zueinander irreparabel beschädigt werden.
Der Dom muss daher die Verantwortung übernehmen. Sowohl eine psychische als auch eine physische Stabilität ist hier Voraussetzung. Die Wahl des Doms sollte somit gut überlegt sein.
Hast du die Grundlagen beachtet und die wichtigsten Punkte besprochen, kann der eigentliche Spaß beginnen. Prinzipiell kann man SM-Sex ohne jegliches Spielzeug genießen, jedoch erhöht die Verwendung von Hilfsmitteln den Reiz. Neben dem klassischen Kauf von bestimmten Artikeln wie beispielsweise Peitschen oder Kerzen, finden sich auch im Alltag Gegenstände, die sich wunderbar hierfür verwenden lassen: die eigenen Hände zum Schlagen, Fingernägel zum Kratzen oder Zähne zum Beißen. Der Gürtel des Morgenmantels oder auch eine Krawatte können zweckentfremdet und zum Fesseln genutzt werden.
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